Ich bin ja ein totaler Tierfreund. Ich rette Regenwürmer von der Strasse (wusstet ihr, dass die blind, taub und stumm sind? – Ok, stumm, aber taub und blind noch dazu? Ich darf mir diese Hilflosigkeit gar nicht vorstellen…), Käfer, Schnecken und was noch so alles rumkriecht und -krabbelt. Ich mache keinen Unterschied zwischen Haustieren und anderen Tieren und bestimmte Tiere als „Nutztiere“ zu bezeichnen, ist für mich etwas ganz Schlimmes. Als ob das Massentierhaltung besser machen würde.
Aber ok, eigentlich wollte ich ja von unserm Ausflug in den Zürich Zoo berichten. Für mich als Tierfreud stellt sich natürlich die Frage: Ist Zoohaltung eine Qual für Tiere oder erweist man ihnen ev. sogar einen Gefallen, da sie in freier Wildbahn zu sehr gefährdet wären? Ich denke, das kommt auf die Art des Zoos an. Ich bin z.B. kein Freund des Basler Zoos, das muss ich ganz ehrlich zugeben. Die Tierhaltung dort deprimiert mich wirklich sehr, deshalb mag ich dort auch nicht mehr hingehen. Aber auf die neue Lewa Savanne im Zürich Zoo war ich extrem gespannt.
An diesem Samstag war so richtig tolles Wetter, weshalb ich zum ersten Mal dieses extrem bunte Regenbogen-Kleid trug. Ich hatte einfach NIE eine Gelegenheit dafür gefunden und auch der Zoo war sicher nicht der absolut perfekte Anlass, aber gibt es überhaupt einen Anlass für so ein Kleid? Deshalb zog ich es einfach an und freute mich an den Farben.
Wir waren relativ früh im Zoo, 9.30 Uhr so weit ich weiss. Und als wir am Nachmittag so gegen 14 Uhr gingen, war ich echt froh, da die Anzahl Besucher, die um diese Zeit noch reinströmte, extrem war. Morgens war es auch schon gut besucht, aber dennoch konnte man teilweise ganz alleine umherspazieren, ohne anderen Besuchern zu begegnen, was ich als sehr angenehm empfand.
Ich muss wirklich sagen, dass ich den Zürich Zoo als einen der schönsten Zoos überhaupt empfinde. Mittlerweile sind die Lebensräume der Tiere so gross und artgerecht, dass man einfach keine Tiere sieht. Aber ich muss wirklich sagen, dass das völlig ok für mich ist, da es ein schönes Gefühl ist, zu wissen, dass dieses Tier die Möglichkeit hat, sich zu verstecken, wenn es keine Lust auf Besucher hat.
Was ich am Zürich Zoo fantastisch finde, ist wirklich, mit wieviel Detailverliebtheit Landschaften erschaffen werden. Also die Lewa-Savanne ist einfach nur grossartig mit Ihren riesigen Gesteinsblöcken und der unglaublichen Weitläufigkeit. Niemals hätte ich das in diesen Dimensionen in Zürich erwartet. Wenn man auf dieser Terrasse steht und über die Savanne blickt und in der Ferne ein paar Nashörner, Zebras und Giraffen sieht, dann fühlt man sich wirklich wie in Afrika. Und wenn eins der Tiere näher kommt, dann ist das unglaublich aufregend.
Was ich mir persönlich wünschte, wäre ein toller Aussenlebensraum für die Menschenaffen. Das Affenhaus ist im Zürich Zoo ein Ort, an den ich persönlich nicht gerne gehe und es deshalb auch vermeide. Hier sähe ich noch Luft nach oben, aber sonst bin ich einfach nur begeistert! Und ja, ich denke, dass hier viele Tiere sehr glücklich sind, da sie wirklich ein gutes Leben haben. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass dies mittlerweile Generationen von Tieren sind, die nie in der Wildnis gelebt haben. Ich meine, auch ich schätze den Luxus unserer Wohnung und vermisse es nicht unbedingt in einer kalten Höhle zu hausen, nur, weil dies Urahnen zu prähistorischen Zeiten einmal getan haben. Natürlich wünschte ich mir eine Welt, in der jedes Lebewesen frei und in Sicherheit (auf jeden Fall sicher vor Menschen) leben könnte, wie es seiner Art entspricht, nur denke ich, dass da einiges mit dem Denken der Menschen geschehen müsste, um so eine Utopie Wirklichkeit werden zu lassen. Und da muss man die Bemühungen von Zoos, wie dem Zürich Zoo wirklich schätzen und unterstützen.










