Die Apfelkönigin – ein Märchen von Oskar Süess

„…Es war einmal ein kleines Königreich namens Thurgovia. Es lag dort, wo heute der östliche Teil der Schweiz, der Kanton Thurgau ist. Thurgovia war in der ganzen damaligen Welt berühmt für seinen schönen und saftigen Äpfel, und ihre hervorragende Qualität wurde überall sehr geschätzt. Da die Äpfel sehr wichtig für das Königreich waren, waren auch jene Bauern hoch angesehen, die die Bäume setzten, hegten und pflegten und schliesslich die Äpfel ernteten…“

So beginn das Märchen „Die Apfelkönigin“ von Oskar Süess und es soll die Geschichte erzählen, die hinter der Thurgauer Tradition steht, jedes Jahr eine Apfelkönigin zu wählen. Aber ist es wirklich so geschenen?

Wenn es etwas gibt, wofür der Thurgau bekannt ist, dann sind es seine ausgedehnten Obstplantagen. Der Thurgau präsentiert sich gerne als landwirtschaftlich geprägter Landkanton, selbst wenn es noch einige gewichtige Wirtschaftszweige gibt. Aber bleiben wir beim Obst, genauer bei den Äpfeln. Thurgau ist so stolz auf seine Äpfel, dass er seit 1998 jedes Jahr eine Apfelkönigin als Thurgauer Botschafterin wählt. Seit es die Miss Schweiz-Wahlen nicht mehr gibt, ist die Apfelkönigin wohl sogar die wichtigste Königin der Schweiz und fungiert als symphytische Werbeträgerin.
Wir lieben solche Traditionen, vor allem, wenn es bei der Wahl nur bedingt um das Aussehen der jungen Frauen geht, sondern um ganz andere Werte, wie eine Verbindung zum Obstanbau, ein freundliches Wesen und die Fähigkeit auf Menschen zuzugehen. So hat die Wahl auch keinen seltsamen Beigeschmack, sondern unterstreicht einfach, den Stolz, den die Thurgauer auf ihr Obst haben.

Da die Apfelkönigin erst seit einem Vierteljahrhundert gewählt wird, ist es keine in der Geschichte verankerte Tradition und wenn man recherchiert, war die Idee zur ersten Wahl der Apfelkönigin auch nicht sonderlich romantisch. Und genau au diesem Grund war es Ehrensache, dass die Geschichte der Apfelkönigin ein bisschen gepimpt wurde.

Und an diesem Punkt kam Oskar Süess, seines Standes Geschichtenerzähler. Als er die Thurgauer Apfelkönigin an einer Messe kennen lernte und realisierte, dass es sich dabei um ein reines Marketinginstrument handelte, denn diese Tradition schrie förmlich nach einer Entstehungsgeschichte, deshalb konnte er es so nicht stehen lassen. Noch am selben Tag hatte er die Idee zum Märchen „Die Apfelkönigin“. Nach einer Weile fand er auch die passende Illustratorin, um seinen Figuren Leben einzuhauchen und Thurgovia bildlich auferstehen zu lassen und zwar Kinga Maria Schielke aus Augsburg. Zusammen schufen sie ein wunderschönes Werk, dass nicht nur Thurgauer- und Kinderherzen höher schlagen lässt.

Im Rahmen einer Kooperation kriegten wir das Buch zugeschickt und als grosse Märchenfans war es uns eine Freude, diese schöne Geschichte zu präsentieren, natürlich auf unsere eigene Art und Weise. Als leidenschaftliche Schauspieler schlüpften wir direkt in die Rollen der Tochter des besten Obstbauers und des jungen Prinzen. Wir wollten ja nicht direkt alles verraten, z.B. wie die beiden Hauptfiguren im Buch wirklich aussehen. Dafür müsst ihr euch das Buch schon selbst bestellen. 😉

Uns hat das Märchen sehr gefallen. Einerseits ist der Lokalkolorit natürlich sehr charmant (ich meine, welcher Kanton wünscht sich kein eigenes Märchen?) und andererseits hat die Geschichte wirklich alles, was es braucht: eine grosse, aber nicht ganz einfache Liebesgeschichte, Magie und eine schöne Moral.

Erschienen ist das Buch beim Verlag Via Cuora und kann dort bestellt werden.

Behind the Scenes:

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